Inhalt: Das harte Gesetz der Straße regiert in South Boston. Diebstahl, Raubüberfälle, Drogenhandel, Schutzgelderpressung sind der Alltag, in den die Kumpel Paulie (Ethan Hawke) und Brian (Mark Ruffalo) von Kindheit an hinein wachsen. Aus kleinen Gefälligkeiten für den lokalen Boss werden immer größere "Jobs", bis die erwachsenen Kleinganoven schließlich für fünf Jahre hinter Gittern landen. Nach ihrer Entlassung will Paulie einen großen Coup durchziehen, der ihnen genug Geld verschafft, um endlich aus dem Sumpf ihres Viertels und ihres Lebens rauszukommen. Aber dafür braucht er die Hilfe seines besten Kumpels. Brian muss sich entscheiden...
Das Gangster-Drama basiert auf den Lebenserinnerungen des Schauspielers Brian Goodman, der hier sein Regiedebüt gibt und, quasi als Form eigener Vergangenheitsbewältigung, den Part des Gangsterbosses Pat Kelly übernimmt. Während Paulie (Ethan Hawke) seine Frustration über ein Leben ohne Zukunft durch Aggression kompensiert, sucht Mark Ruffalo als Alter Ego des Regisseurs Zuflucht bei den Drogen, was seine Ehe mit Stacy (brillant: Amanda Peet) auf die Probe stellt.
"Brian Goodman (...) hat in der harten, düsteren Gangsterstory eigene Erfahrungen verarbeitet. Das gibt dem Film einen melancholischen, harten Realitätsbezug. Vermutlich liegt es daran, dass der Schauspieler so hervorragende Darsteller dafür gewinnen konnte, an seinem ersten Film als Regisseur mitzuarbeiten. Er schafft eine Atmosphäre der täglichen Gewalt, die ihren eigenen Gesetzen gehorcht und daher fast etwas wie Sicherheit bietet. Darin bewegen sich Mark Ruffalo und Ethan Hawke mit überzeugender Sicherheit. (...) Ein Gangsterfilm, der seine Figuren ernst nimmt. Das gibt es nicht allzu oft." (Kino Film Welt)
Schauspieler: Amanda Peet, Donnie Wahlberg, Brian Goodman, Mark Ruffalo, Edward Lynch, Ethan Hawke, Angela Featherstone, Will Lyman; Regie: Brian Goodman; Produktion: Rod Lurie, Bob Yari, Marc Frydman; Drehbuch: Paul T. Murray, Donnie Wahlberg, Brian Goodman; Kamera: Christopher Norr; Montage: Robert Hoffman Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Erzähl mir eine Geschichte!" Nehmen Sie ein Buch, bieten Sie es einem Kleinkind an, und die Magie wirkt: Das Baby nimmt das Buch wie ein Spielzeug wahr, das seinen eigenen Geruch, sein eigenes Volumen, seine eigenen Farben hat.... Die erzählte Geschichte verwandelt sich in einen Moment des Vergnügens, einen Moment der Zärtlichkeit, einen neuen Beziehungsraum, in dem man mit dem Bild und der Erzählung spielt und die Freude an Wörtern und der Sprache entdeckt. Dieser Film versucht, in zahlreichen Initiativen - von der Säuglingsberatung bis zur Kinderkrippe, vom Elternhaus bis zum Kindergarten - den Geschmack und die Freude der Kleinen an Büchern zu zeigen. Er weckt die Lust am Erzählen und erklärt auf einfache Weise den längerfristigen Nutzen, Kinder mit Büchern vertraut zu machen.
Drehbuch: Isabelle Willems; Kamera: Ella Van Den Hove; Musik: Marc Keyaert; Regie: Isabelle Willems; Produktion: Marianne Osteaux; Montage: Rudi Maerten Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als Kind ausgesetzt, lebt Brahmachari in einem verpfändeten Haus mit zwölf jungen Waisenkindern. Er rettet eine Frau vor dem Tod und sie verändert sein Leben für immer. Doch zunächst muss sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.
Inhalt: Es war einmal eine kleine Brücke in der Nähe einer kleinen Stadt. Seitdem hat sich viel verändert, aber die Brücke erinnert sich an alte Zeiten und kann uns von ihnen erzählen.
Inhalt: Statt seinen Schauspielträumen nachzugehen, hangelt sich das hübsche Escort-Girl Izzy (Imogen Poots) von einem Job zum nächsten. Izzys Geldsorgen sind mit einem Mal passé, als ihr ein galanter Kunde, der Schürzenjäger und Broadway-Regisseur Arnold (Owen Wilson), einen Batzen Geld schenkt, damit sie der glamourösen Filmkarriere ein kleines Stück näher kommt. Als Izzy ausgerechnet bei ihm für eine Rolle vorspricht, ist Arnold "not amused". Die beiden Hauptdarsteller, seine Ehefrau Delta (Kathryn Hahn) und sein Kumpel Seth Gilbert (Rhys Ifans), sind es dafür umso mehr. Als Izzy dann auch noch mit dem Autor des Stücks anbandelt, der sich als Lebensgefährte ihrer Psychotherapeutin (Jennifer Aniston) herausstellt, ist das Chaos perfekt.
"'Broadway Therapy' ist ein hochtouriges Update jener klassischen Screwball Comedies, in denen ein Gezänk der Geschlechter zum unterhaltsamen Schlagabtausch wird. Jede 'punchline' ein Treffer! Schon Isabellas wahrer Name "Izzy Finkelstein" erweist sich dabei als Hommage an (Ernst) Lubitsch, der in seinen frühen Filmburlesken mit Vorliebe unter Rollennamen wie 'Siegi' oder 'Sally' auftrat. 'Lubitsch-Touch' besitzen auch die zahlreichen auf und zu gehenden Türen, die im frivolen Spiel die dramaturgischen Zäsuren setzen.
'Heaven, I'm in Heaven', singt Fred Astaire im Intro des Vorspanns. Und wie im Himmel darf sich der Kinoliebhaber dann für anderthalb Stunden tatsächlich fühlen. Zumal weil ihm hier - mit Tatum O'Neal (aus 'Paper Moon') als Kellnerin und Cybill Shepherd (aus 'The Last Picture Show') als Izzys Mutter - fast schon verblichen gewähnte Gefährtinnen des Regisseurs wiederbegegnen. Seit 13 Jahren hatte Bogdanovich keinen Film mehr gedreht, "Broadway Therapy" basiert auf einem sogar schon vor 15 Jahren verfassten Drehbuch. Produziert wurde dessen Verfilmung nun von Noah Baumbach ('Gefühlt Mitte Zwanzig') und Wes Anderson, den aktuell angesagtesten Vertretern eines 'New Hollywood'. Mit Quentin Tarantino, dessen Cameo-Auftritt die filmgeschichtliche Scharade mit dem Hipness-Kino der Gegenwart kurzschließt, sind sie wohl der Meinung: Die Menschen wären glücklicher und hoffnungsvoller, ließe man Peter Bogdanovich mehr Filme drehen!" (Jörg Schöning, 2015 zum Kinostart, in: SPIEGEL Kultur)
Für Peter Bogdanovich (geb. 1939) war "Broadway Therapy" seine letzte Regiearbeit bei einem Spielfilm vor seinem Tod 2022. Danach inszenierte er noch den Dokumentarfilm "The Great Buster über Buster Keaton".
Schauspieler: Jennifer Aniston, Cybill Shepherd, Imogen Poots, Ahna O'Reilly, Kathryn Hahn, Owen Wilson, Quentin Tarantino, Rhys Ifans, Will Forte, Richard Lewis, Illeana Douglas; Montage: Nick Moore, Pax Wassermann; Produktion: Wes Anderson, Noah Baumbach, Logan Levy; Kamera: Yaron Orbach; Regie: Peter Bogdanovich; Drehbuch: Peter Bogdanovich, Louise Stratten Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Charlotte (Sandra Hüller) ist eine deutsche Ärztin in Brüssel. Sie ist verheiratet mit einem Architekten und Mutter eines kleinen Sohnes. Charlotte mietet eine Wohnung, um sich mit wenig attraktiven Männern aus dem Kreise ihrer Patienten zum Sex zu treffen. Gleichzeitig führt sie ein inniges Ehe- und Familienleben. Das Sexualleben mit ihrem Ehemann Max (Dragan Bakema) strahlt Geborgenheit und Vertrauen aus. Dem Sohn liest sie als Gute-Nacht-Geschichte das Märchen "Das Mädchen ohne Hände" der Brüder Grimm vor. Als sie einen der auserwählten Patienten wiedertrifft und dieser ihr näherkommen möchte, erleidet Charlotte einen Nervenzusammenbruch. Sie schlägt auf den Mann ein und bricht schließlich ohnmächtig zusammen. Charlottes Affären werden nun bekannt. Sie verliert ihre Stelle als Ärztin, und ihre Ehe steht vor dem Aus. Gemeinsam mit ihrem Mann versucht sie, die Ehe mit einer Therapie zu retten. Bei der Suche nach Gründen für ihr Verhalten weicht sie Fragen jedoch geschickt aus. Zwei Jahre später ist die Familie nach Indien gezogen, wo Max als Architekt arbeitet. Zwillinge sind geboren, und das Familienglück scheint wiedergewonnen. Doch Max kann die Zweifel seiner Frau gegenüber noch immer nicht ablegen. Das Misstrauen bleibt, und er folgt ihr auf ihren morgendlichen Spaziergängen.
"In drei Kapiteln, jeweils durch Bilder der leeren, sparsam möblierten Schauplätze und eine wunderbar irreale serielle Musik eingeleitet, entfalten sich Charlottes bizarre Experimente mit den fremden Körpern, stürzen die Folgen ihrer Entdeckung auf sie ein. Das Andere, das ein dicker, behaarter, alter, narbiger oder grob in Besitz nehmender männlicher Körper ausstrahlt, erscheint wie eine Traumerfahrung. Die Männer blieben in den Szenen ritueller Konzentriertheit meist ohne Gesicht, ihre und Charlottes Körperlichkeit wirkt wie aus Aktstudien der bildenden Kunst entlehnt. In langen Einstellungen und festen Cadragen werden die Schauplätze fremd, widersetzen sich der Inbesitznahme als Seelenlandschaften. Die tranceartige Zeitstruktur schafft ein Fluidum, als beobachte man ein Aquarium, in dessen surrealer Schönheit die gewöhnlichen Maßstäbe verschwimmen." (epd FILM)
Regie: Nanouk Leopold; Produktion: Ellen de Waele, Stienette Bosklopper, Herbert Schwering; Schauspieler: Sabine Timoteo, Frieda Pittoors, Dragan Bakema, Ryan Brodie, Nilofer Raza, Nicole Shirer, Sandra Hüller; Musik: Harry de Wit; Drehbuch: Nanouk Leopold; Kamera: Frank van den Eeden; Montage: Katharina Wartena Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sie sind keine schlechten Menschen - nur schlechte Diebe. Charles, Roger und George sind brave Museumswärter, ihr halbes Leben haben sie mit "ihren" Lieblingswerken verbracht. Doch dann verkauft der neuen Museumsleiter ihre über alles geliebten Exponate nach Dänemark, um Platz für wüste Avantgarde-Kunst zu schaffen. Der Verlust wäre für sie wie eine Amputation.
Bevor es so weit kommt, tüfteln die "Brüder im Geiste" einen genialen Coup aus: Sie wollen ihre drei Favoriten vor den Dänen retten und stehlen. Ein raffinierter Masterplan wird minutiös ausgearbeitet. Nichts bleibt dem Zufall überlassen - doch dann übersehen die frisch gebackenen Meisterdiebe eine winzige Kleinigkeit...
"Köstliche Komödie um drei sensibel-verschrobene Amateurgauner, die mit großartigen Hauptdarstellern als gelungene Mischung aus Heist-Movie und liebevollem Porträt dreier Sonderlinge Lachtränen in die Augen treibt und anrührt." (filmdienst.de)
Schauspieler: Christopher Walken, Joseph McKenna, Todd Weeks, Bhavesh Patel, Morgan Freeman, Wynn Everett, Stephen Stapinski, Marcia Gay Harden, William H. Macy; Produktion: Rob Paris, Lori McCreary, Bob Yari; Kamera: Ueli Steiger; Montage: Carole Kravetz Aykanian; Regie: Peter Hewitt; Drehbuch: Michael LeSieur; Musik: Rupert Gregson-Williams Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Kulturfilm nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu den zahlreichen Brunnen der Stadt München. Ein französischer Fotograf erzählt mit charmanten französischem Akzent von seinen Auftrag, Postkartenmotive von Münchner Brunnen zu "schießen". Er zieht einige Parallelen zwischen Paris und München und führt im Plauderton zu verschiedenen Lauf- und Trinkbrunnen sowie zu bekannten und weniger bekannten Kunst- und Zierbrunnen der Stadt. So sind u .a. der Schwabinger Wedekindbrunnen, Vater-Rhein-Brunnen, die berühmte Wittelsbacher Brunnenanlage am Lenbachplatz und der Fischbrunnen am Marienplatz zu sehen, zu denen er dann auch noch einige unterhaltsame Anekdoten liefert. Am Ende wird er Zeuge der Einweihung des "Liesl-Karlstadt-Brunnens" auf dem Viktualienmarkt durch Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel. Signatur Stadtarchiv München: FILM-1212.
Inhalt: Auf dem Rückweg vom Manöver zur Kaserne bleibt der Rekrut Paul unbemerkt an einer Raststätte zurück. Die Kompanie fährt ab und Paul nach Hause, in den Bungalow seiner abwesenden Eltern. Sein "Heimaturlaub" wird schnell kompliziert: Die Bundeswehr sucht ihn, seine Freundin Kerstin macht mit ihm Schluss und unerwartet taucht sein älterer Bruder Max mit seiner dänischen Freundin Lene auf. Am Ort der Kindheit setzen wie in einem Reflex alte Rollenmuster wieder ein: Max fühlt sich als großer Bruder verantwortlich für Paul. Der weicht aus und sucht nur eine Chance, dem Älteren eins auszuwischen. Dazwischen steht Lene, vermittelnd und nicht ohne Sympathie für Pauls Aufsässigkeit. Der Bruderkonflikt wird bald zur Konkurrenz um eine Frau.
"Der erste Spielfilm von Ulrich Köhler reiht sich in die Staffel jüngerer deutscher Arbeiten ein, die mit minimalistischen Mitteln, leise und unter weitgehendem Verzicht auf äußere Handlung das Lebensgefühl junger Deutscher am Beginn des neuen Jahrtausends zu beleuchten versuchen. In diesem Bemühen ist "Bungalow" mit Arbeiten von Henner Winckler ("Klassenfahrt") oder Thomas Arslan ("Der schöne Tag") verwandt, mit Angela Schanelec oder Valeska Grisebach. Es sind seismografische Filme für ein aufgeschlossenes, aufmerksames Publikum, das sich Zeit nimmt für die Wahrheit hinter den Oberflächenreizen." (Ralf Schenk in FILMDIENST)
"Ulrich Köhlers phänomenaler Erstling 'Bungalow' lässt sich zudem als kongenialer Kommentar zu den hedonistischen Spät-1990ern lesen. In jenem wiedervereinigten Deutschland war es schlichtweg sehr schwer geworden angesichts wachsenden Wohlstands und politisch weitgehend gesicherter Verhältnisse noch irgendwo anzuecken oder auf gravierende Widerstände zu stoßen: ennui und ein seltsamer Weltschmerz machen sich breit, der Blick richtet sich ins Leere und im Hintergrund blubbern betont coole Technoklänge aus dem Lautsprecher. Wer selbst in dieser Zeit groß geworden ist, kann sich mit jenem Antihelden Paul mehr als nur einmal identifizieren. Und wer Bungalow heute zum ersten Mal sieht, wird eine Bundesrepublik erleben, die es so schon längst nicht mehr gibt." (Simon Hauck, KINOZEIT)
Inhalt: Bukuru und Butoyi sind Zwillinge. Butoyi ist eine brillante Schülerin. Doch während ihre Brüder zur Schule gehen, muss sie ihrer Mutter bei den täglichen Aufgaben helfen...
Unter seiner bunten und fröhlichen Ästhetik spricht dieser von 12 Mädchen in Burundi gemachte Kurzfilm schwierige Themen an, die sich eher an Teenager richten. Die unterschiedliche Behandlung von Mädchen und Jungen wird gut dargestellt, indem ein Bruder und eine Schwester, die bisher alles gemeinsam gemacht haben, unterschiedliche Aktivitäten unternehmen müssen. Auch die Gewalt gegen Frauen wird durch Vergewaltigung und eine ungewollte Schwangerschaft thematisiert.
Regie: Adelphine Hatangimana, Jeannette Irakoze, Claudine Mpwenimana, Ruth Nduwimana, Nesta Nimfasha, Gracienne Ndericimpaye, Ange Izerimana, Sophia Ndayishimiye, Délice Hacimana, Médiatrice Niyirema, Elizabeth Mpawenimana, Rose Tangishaka; Drehbuch: Louise-Marie Colon, Simon Medard; Musik: Yoya; Montage: Simon Medard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Um den Geburtstag ihrer Mutter zu feiern, verbringt Emmanuelle einige Tage in dem Haus ihrer Kindheit. Dort trifft sie auf die vergangene Zeit und die Erinnerungen, die dort herrschen, aber auch auf ihre ältere Schwester, deren psychische Instabilität die Familienbeziehungen allzu oft beeinträchtigt hat. Niemand ahnt, dass dieses Familienfest schnell eine unerwartete Wendung nehmen wird...
Kamera: Eric Dumont; Regie: Audrey Estrougo; Montage: Céline Cloarec; Schauspieler: Lucie Debay, Théo Christine, Benjamin Siksou, François Créton, Anne Coesens, Virginie van Robby; Sound Design: Henry Warluzel; Produktion: Yohann Cornu; Musik: James 'BKS' Edjouma; Drehbuch: Audrey Estrougo Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mitten in der bayerischen Bergidylle treffen Einheimische, Touristen und Flüchtlinge an einem einzigartigen Ort zusammen, dem "Café Waldluft", einem ausgemustertem Ausflugshotel in Berchtesgaden. Wo früher überfüllte Busse Touristen aus aller Welt absetzten, leben heute Flüchtlinge aus aller Herren Länder unter einem Dach. Inmitten des Postkartenpanoramas versuchen sie sich an einem Leben fernab von Krieg und Konflikt.
Die Wirtin des "Café Waldluft", Flora Kurz, stammt selbst nicht aus dem Berchtesgadener Land, sondern aus Österreich. Köchin Maria lebte bis zum Fall der Mauer im Osten Deutschland. Auch sie ist nach Bayern gekommen um zu bleiben. Und die aktuellen Bewohner der Gästezimmer im Café Waldluft kommen aus Afghanistan, Syrien, den Ländern Afrikas. Sie finden Deutschland schön - aber auch fremd. Eine große Familie in Afghanistan, erzählt einer, habe zehn, elf Kinder. In Deutschland seien ja drei schon viel. Er hofft, dass er bleiben kann und eine Frau findet, mit der er ein kleines Haus bewohnen kann, das groß genug ist für eine Großfamilie - nach deutscher Art.
Vor allem ist "interessant, was eigentlich passiert, wenn die überforderten Neuankömmlinge mit den Alteingesessenen zusammenkommen oder auch mit den noch immer nach Berchtesgaden reisenden Touristen. Manchmal ist das Ergebnis fast schon lustig, manchmal eher bewegend, zumindest aber informativ. Nein, die Welt wird Koßmehl hiermit sicher nicht verändern, will es auch gar nicht. Vielmehr zeigt der fein beobachtete, unaufgeregte Dokumentarfilm, dass sich die Welt bereits verändert hat. Und dass das vielleicht nicht das Verkehrteste ist." (Oliver Armknecht, auf: Film-Rezensionen.de)
Inhalt: Aleksandra kommt aus einer Kleinstadt in Slowenien, ihre Eltern sind geschieden und sie studiert in Ljubljana Englisch. Ihr arbeitsloser Vater Edo ist ihre wichtigste Bezugsperson. Edo ist sehr stolz auf seine Tochter, die offensichtlich fleißig studiert und es einmal besser haben soll als er. Auf den ersten Blick scheint Aleksandras Leben das einer normalen Anfang Zwanzigjährigen zu sein. Allerdings ist Aleksandra zielstrebiger als ihre Kommilitonen und sie hat ein gut gehütetes Geheimnis. Neben ihrem Studium prostituiert sie sich, um eine Eigentumswohnung finanzieren zu können. Unter dem Pseudonym "slowenisches Mädchen" schaltet sie Anzeigen in der Lokalzeitung. Als einer ihrer Kunden im Hotelzimmer durch eine Überdosis Viagra an einem Herzinfarkt stirbt, gerät Aleksandras Doppelleben ins Wanken. Sie wird bedrängt, bedroht und erpresst. Das Leben, das sie so selbstbewusst und pragmatisch ganz unter ihrer Kontrolle hatte, wird zu einem Kampf mit der eigenen Identität, den sie mehr und mehr zu verlieren droht...
Der kroatische Regisseur Damjan Kozole zeigt mit CALLGIRL in eindrucksvollen, nüchternen Bildern das Leben einer der vielen slowenischen Mädchen, die unter dem Deckmantel einer ganz normalen Existenz der Prostitution nachgehen, um ein besseres Leben im "neuen" Europa führen zu können. Ein Film, der unter die Haut geht und zum Nachdenken über die Schattenseiten einer Gesellschaft anregt, in der junge Menschen zwischen Konsumdruck und dem Wunsch nach Sicherheit bereit sind, drastische Wege zu gehen....
Inhalt: James Lavelle ist ein gutherziger Priester in einer irischen Kleinstadt, der von seiner Gemeinde nicht besonders gut behandelt wird. Im Beichtstuhl muss er sich so einiges anhören. Während einer Beichte wird der Geistliche plötzlich mit dem Tode bedroht: Eine ihm fremde Person beichtet ihm, dass er von einem katholischen Kollegen vergewaltigt wurde und nun als Rache an dem bereits verschiedenen Priester einen moralisch integren Gottesdiener umbringen möchte. Von nun an hat Lavelle eine Woche Zeit, sein Leben in Ordnung zu bringen, dann will ihn der Mann töten. Gebunden an das Beichtgeheimnis beschließt Lavelle, sich selbst auf die Suche nach seinem zukünftigen Mörder zu machen und ihn von der Güte Gottes zu überzeugen. Doch das ist gar nicht so einfach in einem Ort, in dem es nur so von skurrilen und unchristlichen Einwohnern wimmelt...
Montage: Chris Gill; Musik: Patrick Cassidy; Produktion: James Flynn, Chris Clark, Flora Fernandez-Marengo; Drehbuch: John Michael McDonagh; Schauspieler: Dylan Moran, Isaach de Bankolé, Chris O'Dowd, Brendan Gleeson, Kelly Reilly; Kamera: Larry Smith; Regie: John Michael McDonagh Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Hermès hat ein gut organisiertes Leben: Einen guten Job, Freunde und eine schöne Wohnung. Alles ist in Ordnung, solange er nicht vergisst, seine Medikamente zu nehmen. Ansonsten kann sein Humor gelinde gesagt überraschend sein. Eines Abends geht er auf eine stille Party, aber er hat es nicht geschafft, seine Medikamente zu nehmen...
Inhalt: Camille Vaillant hatte 25 Jahre eine glückliche Ehe, als sie von ihrem Ehemann Eric verlassen wird. Doch Camille lässt sich von solchen Schicksalsschlägen nicht unterkriegen.
Am Silvesterabend feiert sie mit ihren Freundinnen eine hemmungslose Party und betrinkt sich. Und als sie am nächsten Morgen im Krankenhaus aus dem Koma erwacht, ist alles anders. Camille wurde in die Vergangenheit zurückversetzt, zurück zu ihren Eltern, zurück zu Nenas "99 Luftballons", zurück zu ihren "alten" Schulfreundinnen - zurück in die Zeit, als sie 16 Jahre alt war!
Schnell gewöhnt sie sich wieder an die Situation und genießt mit ihren Schulfreundinnen die Zeit. Natürlich begegnet sie auch wieder ihrer großen Liebe und verliebt sich ein zweites Mal in Eric. Durch ihre Lebenserfahrung versucht Camille ihr Schicksal jedoch zu beeinflussen und es beginnt ein verwirrendes Chaos...
"Charmante und unterhaltsame Mischung aus Märchen und Komödie, in der Themen wie Bedauern und zweite Chancen, die Fehler der Jugend und gleichzeitig ihre Verklärung verhandelt werden. Bemerkenswert auch die Mitwirkung zahlreicher namhafter Schauspieler in Gastauftritten." (Lexikon des internationalen Films)
Musik: Gaëtan Roussel, Joseph Dahan; Schauspieler: Denis Podalydès, Jean-Pierre Léaud, Yolande Moreau, Samir Guesmi, Julia Faure, India Hair, Mathieu Amalric, Judith Chemla, Noémie Lvovsky; Montage: Annette Dutertre, Michel Klochendler; Drehbuch: Noémie Lvovsky, Maud Ameline; Regie: Noémie Lvovsky; Kamera: Jean-Marc Fabre; Produktion: Sidonie Dumas, Francis Boespflug Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Trotz ihres gemeinsamen Hintergrunds als junge Romafrauen in Madrid könnten Carmen und Lola unterschiedlicher nicht sein. Die 17-jährige Carmen hält nicht viel von Bildung und möchte nach ihrer anstehenden Hochzeit ein Leben als Hausfrau und Mutter führen; ganz so, wie es von ihrer Familie erwartet wird. Die kaum jüngere Lola hingegen hat ganz andere Pläne. Sie besucht die Schule und will studieren, um so aus dem traditionellen Leben einer Zigeunerfrau auszubrechen. Und Lola macht sich nichts aus Männern. Sie bevorzugt das weibliche Geschlecht, wenn auch aus Angst vor den Reaktionen ihrer konservativen Familie nur heimlich. Ihr Interesse gilt bald der hübschen Carmen, und obwohl diese mit Lolas Cousin verlobt ist, nutzt sie jede Gelegenheit, um ihr näherzukommen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine intime Freundschaft, die sich bald in Liebe verwandelt. Doch Tradition und Familie stellen diese verbotene Liebe auf eine harte Probe, und die beiden jungen Frauen müssen eine schwere Entscheidung treffen.
Inhalt: Der Verdienst ist lausig, die Umgebung trist. Zudem leidet die Geldtransportfirma "Vigilante" unter einer Überfallserie, der schon mehrere Wachmänner zum Opfer fielen. Warum also heuert Alexandre (Albert Dupontel) in diesem Betrieb an, in dem es um die Stimmung und die Finanzen derart schlecht bestellt ist? Zumal der mysteriöse Einzelgänger unter Krampfanfällen leidet, und hier scheinbar nicht nur über das Geld wacht, sondern auch seine Kollegen (u.a. Jean Dujardin) zu bespitzeln beginnt.
Welchen Plan verfolgt Alexandre? Um diese Frage dreht sich der clevere Thriller von Nicolas Boukhrief, der seine Spannung nicht genre-typisch aus massenhaft Action-Szenen, sondern aus einer präzisen Charakterzeichnung und den geschickt in der Schwebe gehaltenen Motiven von Alexandre zieht. Um die klaustrophobische Atmosphäre zu wahren, wurden die farbreduzierten Szenen vorherrschend in blassen Grau- und Ockertönen gehalten, während sich der Film ähnlich schroff und verschlossen gibt wie seine Hauptfigur.
"Cash Truck" folgt einer ganz eigenen Handschrift. Wenn es aber "knallt", dann richtig - und das dermaßen effektiv, dass der britische Gaunerfilm-Spezialist Guy Ritchie 2021 ein Remake des französischen Films drehte. Das Original vibriert vor Anspannung und Misstrauen seiner zunehmend feindselig gesinnten Männerwelt - und gilt als ungeschliffen raue Genre-Perle.
Drehbuch: Éric Besnard, Nicolas Boukhrief; Montage: Jacqueline Mariani; Regie: Nicolas Boukhrief; Schauspieler: Sami Zitouni, Julien Boisselier, Gilles Gaston-Dreyfus, François Berléand, Jean Dujardin, Albert Dupontel, Olivier Loustau, Philippe Laudenbach, Claude Perron; Musik: Nicolas Baby; Produktion: Richard Grandpierre; Kamera: Dominique Colin; Sound Design: Nicolas Becker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vielfach preisgekrönter Dokumentar-Spielfilm über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774-1840). Der Film verarbeitet Ereignisse im Leben des Malers, die sein Schaffen beeinflussten, und besticht nicht zuletzt durch exquisit ins Bild gesetzte Landschaftsaufnahmen, die die Stimmung in Friedrichs Bildern nachempfinden. Zu den Motiven zählen Rügen, seine Heimatstadt Greifswald sowie die Sächsische Schweiz, wohin der Maler von Dresden aus immer wieder reiste.
Caspar David Friedrich sprengte die Grenzen seiner Zeit, indem er sich sich auf gänzlich neue Weise der Natur zuwandte. Seine Bilder verquicken Naturdarstellung mit Innerlichkeit: Ein Maler solle nicht malen was er vor sich sehe, sondern "was er in sich sieht," ist von ihm überliefert. Und: "Das Göttliche ist überall. Auch im Sandkorn."
Da seine Malerei jedoch den Konventionen seiner Zeit nicht entsprach, wurde er vielfach verkannt, von manchen für verrückt erklärt und nach seinem Tod schnell vergessen.
"Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit" entstand im Jahr 1986 unter französischer Beteiligung als bundesdeutsche Co-Produktion mit der DEFA, dem staatlichen Filmstudio der DDR.
Aus der Begründung der FBW-Jury: "Das schwierige Unterfangen, Leben und Werk des Malers der deutschen Romantik, Caspar David Friedrich, zu verfilmen, ohne nach Rezepten zu verfahren, die nicht mehr als bewährt bezeichnet werden können, ist Peter Schamoni (...) gelungen. Das Ergebnis ist ein Spielfilm, dessen dokumentarischer Hintergrund stark genug bleibt, um das Spiel nicht selbstständig werden zu lassen, und zugleich ein Dokumentarfilm, dem eine aus Figuren der Zeitgeschichte gefügte Spielhandlung alles übertrieben Theoretische, Lehrhafte und Interpretatorische fernhält. Dieses ambitionierte Friedrich-Porträt darf insofern als modern bezeichnet werden, als es sich mediengerecht darbietet, ohne seinen Gegenstand zu verflachen oder gar substantiell auszubeuten; es gerät auf seine Art zu einer Herausforderung für das Publikum, das damit einem neuen Lernprozess unterworfen wird."
Produktion: Heinz Willeg, Peter Schamoni; Drehbuch: Hans Neunzig, Peter Schamoni; Schauspieler: Oliver Korittke, Hans Quest, Udo Samel, Hans Peter Hallwachs, Sabine Sinjen, Friedrich Schoenfelder, Helmut Griem, Eleonore Weisgerber, Herbert Weißbach, Heinz-Dieter Knaup, Otto Sander, Rolf Hoppe; Kamera: Gérard Vandenberg, Jochen Radermacher, Otto Hanisch; Regie: Peter Schamoni; Montage: Katja Dringenberg; Musik: Hans Posegga Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein einsamer Mann fährt zur Müllkippe, um nach verwertbaren Dingen zu suchen. Verdeckt unter viel Dreck findet er eine alte Schaufensterpuppe. Er nimmt sie mit zu seiner Hütte, wäscht und kleidet sie und macht mit ihr einen Fahrradausflug durch die Ölfelder. Als ihm eine Gruppe von Kindern hinterherläuft, stößt er gegen eine Schafherde. Die Puppe fällt in eine Ölpfütze und versinkt. Doch in diesem Moment begegnet er seiner wahren Liebe.
Film aus der Kollektion "Veit Helmer: Fantastische Kurzfilme" (siehe auch dort)
Produktion: Veit Helmer; Kamera: Elman Aliev, Rasim Eyvazov, Rasim Nabiyev, Orhan Mammedov; Drehbuch: Veit Helmer, Studenten der T. Zhurgenov Kunsthochschule; Regie: Veit Helmer; Montage: Moritz Steinkohl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Davi Pretto (Brasilien) war 2018 Fellow des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sein Debütfilm "Castanha" war auf mehr als 40 internationalen Festivals zu sehen.
Im Mittelpunkt stehen Leben und Schaffen von João Carlos Castanha: Nachts tritt der 52-jährige Schauspieler und Performance-Künstler in kleinen Theatern und Schwulenbars auf, tagsüber teilt er sich eine kleinbürgerliche Wohnung mit seiner Mutter Celina. João ist krank, müde, gealtert, und trotzdem feiert er das Leben. Seine große Liebe starb an AIDS, doch João hat seinen Humor nicht verloren, auch wenn ihn immer häufiger die Geister seiner Vergangenheit heimsuchen. Die vielen Facetten des Mannes zeigen sich in der Kunst des Transvestiten, seine Lebensrealität in der Erkundung des vielschichtigen Milieus.
"'Castanha' ist ein fiktionaler Film über einen realen Charakter: den Schauspieler und Travestie-Künstler João Carlos Castanha (52). Davi Pretto lernte ihn bei seinem ersten studentischen Kurzfilm kennen und war fasziniert von dessen Gesicht und physischer Ausstrahlung. Ähnlich wie John Cassavetes setzt er ganz auf diesen Schauspieler und den übrigen Cast. Gleichzeitig aber gibt es phantastische Elemente - Realität und Horror vermischen sich. So wie bei Roman Polanski oder John Carpenter speist sich dieser Horror aber aus dem Alltag der Figuren. Darüber hinaus ist 'Castanha' ein intimer, beobachtender, beinahe dokumentarischer Film, der sich von Zufällen, Stille und den Details des Alltags leiten lässt. "João lebt wie wir alle in einer wirren fiktionalisierten Realität, in der das Reale absurd und der Alltag abstrakt ist." (Davi Pretto) Während João sich bereits mit einem Bein im Grabe wähnt und von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht wird, feiert er hartnäckig das Leben." (Maike Wetzel, Quelle: Berliner Künstlerprogramm)
Protagonist: João Carlos Castanha, Francisco Jairo da Silva, Gabriel Nunes, Celina Castanha; Kamera: Glauco Firpo; Drehbuch: Davi Pretto; Regie: Davi Pretto; Produktion: Paola Wink; Montage: Bruno Carboni Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Katze und Fledermaus sind die besten Freunde. Jeden Tag sehen sie schrecklich schlechtes Fernsehen, kommen auf schreckliche Ideen und handeln sich eine schreckliche Menge Ärger ein. Eine Geschichte, die schmerzlich komische Wahrheiten über die menschliche Natur enthüllt.
Inhalt: Centipede Sun konzentriert sich auf die Landschaft, den Protagonisten seines Werks. Die Landschaft des chilenischen Altiplano, Synonym für Abgeschiedenheit, bietet riesige "leere" Panoramen, in denen die uns bekannten Lebensformen abwesend zu sein scheinen. Vor diesem Hintergrund erweckt Grecu sein reiches Universum zum Leben.
Montage: Mihai Grecu; Drehbuch: Mihai Grecu; Produktion: Mihai Grecu; Regie: Mihai Grecu Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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